Chronik

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Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Prambachkirchen

In der Geschichte unserer Wehr lesen wir unter der Jahreszahl 1892:

„Nach mehreren Bränden in der Gemeinde und der Umgebung gab es große Bemühungen vom Gemeindevorstand Wiesinger (Hansbauer), eine Feuerwehr ins Leben zu rufen. Herr Josef Lehner (Kolmwirt) und Herr Johann Freilinger setzten dies mit 16 beherzten Männern in die Tat um. Rasch wuchs diese freiwillige Einsatztruppe, und so entschloss man sich am 14. Oktober 1894 zur Wahl des ersten Kommandos. Es wurden gewählt:

Kommandant Josef Lehner, Gastwirt und Gemeinderat
Stellvertreter Peter Rabmayr, Besitzer des Fuchsengutes und Gemeindevorstand
Kassier/Schriftführer Karl Lukesch, Lehrer



Bei diesem ersten großen Schritt in die Vereinsgeschichte zählte die Wehr bereits 29 Mitglieder. Gleich im September 1895 war die erste große Bewährungsprobe: Die Ortschaft Unterbruck brannte zum Großteil nieder. Schon zu dieser Zeit wurden von den Feuerwehren der Umgebung Feste gefeiert, die sehr zahlreich besucht wurden. Am 5. Juli 1896 feierte dann auch die Feuerwehr Prambachkirchen mit einem Mitgliederstand von 50 Florianijüngern das Gründungsfest, zu dem sich zwölf Nachbarfeuerwehren einfanden. Am 28. Dezember 1896 gab es den ersten Führungswechsel. Bei dieser Hauptversammlung wurde der bisherige Stellvertreter Peter Rabmayr zum Kommandanten gewählt. Stellvertreter wurde Simon Schiller, Jodlmair in Obereschlbach. Nachdem 1897 Rabmayr Bürgermeister wurde, legte er die Führung der Wehr 1898 wieder nieder. Im Jahr 1899 wurden die Geschicke der Wehr wieder in die Hände von Josef Lehner gelegt, als Stellvertreter wurde Franz Lehner (Kaufmann) bestellt.

1900: Ein neues Jahrhundert begann, und auch die Wehr bekam wieder ein neues Kommando, das nun für vier Jahre die Führung übernahm. Johann Steingruber (Mittenwirt) wurde Kommandant, die Funktion des Stellvertreters übernahm Johann Eigner (Hanslwimmer in Mairing), zum Kassier und Schriftführer wurde Leopold Schildberger (Mesner) gewählt. In dieser Zeit wurde, auf Vorschlag von Josef Lehner, das Mitternwirtshaus zum Stammlokal erklärt, das es bis 1994 blieb.

Gruppenfoto aus den Gründungsjahren

 

Im Jahr 1905 lesen wir wieder einen neuen Namen in unserer Chronik:

Franz Übleis, Bäckermeister in Prambachkirchen, übernahm die Führung der Wehr, die er, mit einer Unterbrechung im Jahre 1907, bis 1908 innehatte. In dieser Funktionsperiode fiel der große Brand von Ritzing, wo 5 Häuser niederbrannten, und das Hochwasser in Prambachkirchen, wo ein Kalkbrand beim Kaufmann Lehner das Anwesen vernichtete. Für die nächsten zwei Jahre wurde Herr Alois Bruckmüller, Schmied in Prambachkirchen (heute Haus Augendopler, Eferdingerstraße 3) Kommandant.

Große Meinungsverschiedenheiten unter den Kameraden ließen einen Weiterbestand unmöglich erscheinen, sodass die Wehr bei der Bezirkshauptmannschaft abgemeldet wurde. Nachdem aber, wie vom Herrgott gewollt, noch vor Rechtskraft dieser Abmeldung mehrere Brände zu verzeichnen waren, zu denen die Wehrmänner treu ihrem Wahlspruch Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr zur Brandbekämpfung ausrückten, wurde der Weiterbestand gesichert. Nach dieser Krise wurde für die nächsten fünf Jahre der Gastwirt Michael Humer (Mitternwirt) neuer Wehrführer. Prüfstein für ihn und die Wehr war in dieser Zeit der Brand des Fuchsenhauses, wodurch auch die Kirche in große Gefahr kam, es brannte bereits der Turm. Sie konnte jedoch gerettet werden.

1922: Herr Heinrich Hochmair (Bäckermeister in Prambachkirchen) wurde zum neuen Feuerwehrhauptmann gewählt und führte diese Funktion bis 1938 aus. In diese Zeit fielen viele wichtige und wesentliche Neuerungen unserer Wehr. Von 1924 bis 1927 wurde Zugsführer Johann Steingruber, Sohn des ehemaligen Kommandanten Steingruber, Stationsvorstand in Prambachkirchen, Bezirksfeuerwehrkommandantstellvertreter des Bezirksfeuerwehrverbandes 16, heute Bezirk Eferding. Im Jahre 1928 wurde an der Stelle, an der heute das Haus Brunner (Prambachkirchen 47) steht, ein neues Feuerwehrdepot gebaut. Das Grundstück wurde vom Gastwirt Steingruber (Mitternwirt), nach einem Grundstückstausch mit dem Kolmwirt, zur Verfügung gestellt. Im Jahre 1928 fand dann auch ein großes Feuerwehrfest mit Fahnenweihe statt.

Fest mit Fahnenweihe 1928 Bei diesem Fest geriet die Wehr durch Meinungsverschiedenheiten wieder in eine große Krise. Dem Geschick des Kommandanten Hochmair war es zu verdanken, dass diese nach kurzer Zeit überwunden wurde. 1930 der erste große Schritt in die Technik: Die erste Motorspritze, Typ Rosenbauer B 48, wurde angekauft. 5 Jahre später, 1935, wurde das erste Feuerwehrauto, ein Steyr Daimler 7, angekauft, der teilweise aus dem Erlös des Sommerfestes im Scharwimmerstadl finanziert wurde.